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Kartentelefon

Bodo Wartke / Sven Schütze / Carmen Kalisch mit Musik von Bodo Wartke

3 | ANTIGONE
Antikes Anarcho-Drama nach Sophokles
Premiere | Donnerstag, 30. September 2021
Vorstellungsdauer | 1h50 | Eine Pause
 
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© Klaus Lefebvre
 
Fast zehn Jahre nach der Kultvorstellung KÖNIG ÖDIPUS kommt nun das zweite Antikendrama von Klavierkabarettist Bodo Wartke auf die Bühne des WBT – und wieder gespickt mit spritzig-jazzigen Songs. Diesmal steht die Tochter von Ödipus im Zentrum. Gegen den ausdrücklichen Befehl von Thebens König Kreon bringt Antigone ihren toten Bruder Polyneikes unter die Erde – denn trotz aller Politik: die Würde des Menschen ist auch im Tod unantastbar. Gemäß ihrem Grundsatz «einer muss schließlich ein Exempel statuieren / damit künftig alle anderen davon profitieren». Wartke versteht es dabei, die Motive von Sophokles, Aischylos und Anouilh so charmant-gereimt zu einem neuen Ganzen zusammenzufügen, dass nicht nur Klassiker-Liebhaber ihre helle Freude dabei haben.

So geht Klassik heute: frech, rappend, reimend – ohne die Tragik des antiken Stoffes zu verraten.

Entstanden ist die Idee zu dieser Zusatzproduktion während des zweiten Lockdowns im November 2020. Was macht ein Ensemble, wenn das Theater geschlossen ist? Es nutzt die gewonnene Zeit für ein Herzensprojekt! Mit ANTIGONE gibt WBT-Schauspieler Florian Bender sein Regie-Debüt, der bereits in KÖNIG ÖDIPUS von Bodo Wartke auf der Bühne stand. 

Inszenierung | Florian Bender
Musikalische Leitung | Stephanie Rave
PRESSESTIMMEN:

„Antigone“ als schrilles musikalisches Drama im WBT: Das Stück von Sophokles ist alt aber keineswegs verstaubt, die Fassung im Borchert Theater Münster ist modern und ganz zeitgemäß. Gerade weil sie kabarettistisch überdreht und überaus unterhaltsam ist, trifft sie mit ihrer Aussage und Kritik Kopf und Herz des Publikums. Der Konflikt zwischen Macht und Moral ist aktuell und kann kaum präziser auf den Punkt gebracht werden. So muss Theater sein: unterhaltsam, nachdenklich und mit vielen Widerhaken.

Diese „Antigone“ hat das Zeug zum Kultstatus. [...]  Die Pointen sitzen auf den Punkt, die Musik spielt virtuos mit mehreren Genres, die Songs laden zum Mitschnipsen ein.

Das kleine, große Theaterwunder: Bei allem Spiel mit Text und Form, Bodo Wartke hat mit seinem Stück keine Parodie geliefert, sondern bleibt inhaltlich seinem Sophokles treu. Das muss ihm erst einmal einer nachmachen: Das, worum es dem großen Griechen ging, wird vom sprachgewandten Musikkabarettisten nicht verraten. Bodo Wartke behandelt den antiken Stoff mit gebührendem Respekt. Die antike Tragödie nimmt unerbittlich auf der Bühne ihren tödlichen Lauf.

Die Inszenierung von Florian Bender ist bis in kleineste Details, in winzige Gesten, Positionen und Ausdrücke bedacht, sie lässt die drei überaus spielfreudigen Schauspielerinnen brillieren und förmlich über sich hinauswachsen. Es macht einfach Spaß Rosana Cleve, der Neuen im Ensemble, Erika Jell und als Gast Stephanie Rave bei ihrem Spiel, Gesang und Tanz zuzuschauen. Meisterhaft sind die zahlreichen, teilweise blitzschnellen Rollenwechsel.[...] Nie hat man Rosana Cleve besser gesehen. Sie gibt die „Antigone“, die älteste Tochter des König Ödipus, überzeugend als die unbeirrbare moralische Heldin und springt in jede neue Rolle mit einer unglaublichen Präzision und wunderbarer Spielfreude. Geradezu hinreißend. Mehr davon! [...]

Das Premierenpublikum honorierte den Abend mit tosendem Applaus und Standing Ovations. Es forderte und bekam am Ende sogar eine Zugabe. Der letzte Song wurde noch einmal intoniert und die Zuschauer waren hingerissen. „Antigone“ im Borchert Theater ist die antike Tragödie im Gewand eines Anarcho-Theaters mit einem unüberhörbaren Faible fürs Musical. Unbedingt anschauen und sich von der Spielfreude des Ensembles mitreißen lassen!
Westfalium, 3.10.2021