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Juli Zeh

5 | CORPUS DELICTI
Science-Fiction-Szenario. 
Premiere | Donnerstag, 3. Februar 2022
Vorstellungsdauer | 1h55 | Keine Pause

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 © Klaus Lefebvre & Annika Bade 

Die METHODE: Das Gesellschaftssystem im Deutschland des Jahres 2072. Ein System, das allein auf das gesundheitliche Wohl des Kollektivs ausgelegt ist. Abweichungen und Ausnahmen werden nicht geduldet. Krankheiten existieren nicht mehr, die Gesellschaft strebt der ultimativen Optimierung entgegen. Ein System, das klingt wie eine traumhafte Utopie – realisiert mit militärischen Mitteln. Als der Bruder der Biologin Mia Holl per DNA-Test des Mordes überführt und angeklagt wird, gerät sie in einen Gewissenskonflikt. Kann ihr Bruder denn ein Mörder sein? Auch wenn die Wissenschaft und vor allem das System es doch offenbar einwandfrei beweisen können? Mia beginnt, die METHODE in Frage zu stellen. Es dauert nicht lange, bis ihre Zweifel vom System entdeckt werden und sie sich mächtige Feinde macht . . .

Eine hochaktuelle Zukunftsvision, die den schmalen Grat zwischen Utopie und Dystopie auf den Prüfstand stellt. Mit dem Einsatz von VR-Brillen in einigen Szenen wird CORPUS DELICTI unser erster hybrider Theaterabend.

Juli Zehs CORPUS DELICTI entstand ursprünglich als Theaterstück für die RuhrTriennale und wurde dort 2007 uraufgeführt. Zwei Jahre später erschien der homonyme Roman, der schnell zum Bestseller avancierte. Die Behandlung von Künstlicher Intelligenz und fortschreitenden wissenschaftlichen Erkenntnissen im Text stellt seitdem einen beliebten Bühnenstoff an deutschen Theaterbühnen dar. Angesichts einer globalen Pandemie gehen Regisseurin Tanja Weidner und das Ensemble der Frage nach, wie fiktiv Juli Zehs Text in Wirklichkeit ist.

Inszenierung | Tanja Weidner
Bühne & Kostüme | Annette Wolf
Video, VR & Sound | BoDiLab 

Mit | Florian Bender | Rosana Cleve | Erika Jell | Ivana Langmajer | Jürgen Lorenzen | Alessandro Scheuerer

Gesondert gefördert von 

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TRAILER



PRESSESTIMMEN

Standing ovations bei Premiere im WBT


[...] Im Verlauf des Theaterstücks gibt es immer wieder VR-Sequenzen, an welchen ein Teil des Publikums, dass auf der Bühne Platz nimmt, über Virtual-Reality-Brillen teilhaben kann. In diesem Format lässt sich das Theater, weiter und digitaler Denken und eröffnet so der Kunst neue Möglichkeiten. Die dort dargestellten Sequenzen werden aber auch für das restliche Publikum durch vier im Raum verteilte Bildschirme auch in der „normalen“ Realität zu einem Erlebnis.

Tanja Weidner hat mit ihrer Inszenierung von Corpus Delicti etwas geschaffen, dass dem Theater neue Perspektiven eröffnet. Die schwierige Fusion von Analogem und Digitalem hat überrascht und hat das Stück wahrhaftig in die Zukunft gebracht. Insbesondere die herausragende schauspielerische Leistung der Hauptdarstellerin sorgte für große Begeisterung bei den Zuschauer*innen. [stadt 4.0]

Corpus delicti ist eine in Konzeption und Umsetzung überaus gelungene Inszenierung des Wolfgang-Borchert-Theaters.


So spannungsreich die Inszenierung Tanja Weidners zu charakterisieren ist, so permanent Spannung garantiert auch ihr Team auf der Bühne, das in keiner Sekunde die Aufmerksamkeit des Publikums zu verlieren droht. Ivana Langmajer als scheinbar nachsichtige Richterin, die sich aber in entscheidenden Momenten mit schneidender Stimme als eisenharte Verfechterin des Systems erweist, ist ebenso überzeugend wie Alessandro Scheuerer als Mias Bruder, der anarchisch um jedes Stückchen individueller Freiheit kämpft. Sein Fantasiewesen trägt dessen Gedanken zu seiner Schwester. Erika Jell tut das leicht und locker - wie Gedankensprünge nun mal sind. Florian Bender ist Mias Anwalt, der selbst von Zweifeln an der „Methode“ zerfressen wird. Zugleich sorgt er für entspannende, komische Momente als schwäbelnde Hauswartsfrau, die sich als Kontrollinstanz der „Kehrwoche“ direkt in die Zukunft gebeamt zu haben scheint. Als Antipoden stehen sich Jürgen Lorenzen und Rosana Cleve gegenüber. Er referiert die Grundsätze der „Methode“, meißelt sie sprachlich geradezu in Stein und ist bereit, sie mit allen Mitteln zu verteidigen. In ihr, der Naturwissenschaftlerin, mehren sich die Zweifel, bis sie zur Auflehnung bereit ist. Beide sind absolut überzeugend. [theaterpur.net]

„Corpus Delicti“ ist eine Produktion, bei der das Borchert Theater von seinen dramaturgischen Möglichkeiten und seinem technischen Aufwand her an seine Grenzen geht. Die Experimentierfreude, die da zum Einsatz kommt, ist großartig. Mehr geht nicht!

Das Ensemble kommt – scheinbar durch so viel eingesetzter Video-Technik herausgefordert – zu Höchstleistungen. Denn beim Spiel muss jede Geste stimmen. Jede Positionierung auf der Bühne und im Zuschauerraum ist auf den Millimeter für das Auge der Kameras geplant und festgelegt. Rosana Cleve, Erika Jell, Ivana Langmajer, Alessandro Scheuerer, Florian Bender und nicht zuletzt Jürgen Lorenzen agieren mit einer großartigen Performance. Es ist als wenn sie sich gegenseitig beflügelten. Dank der Regieleistung nutzen die Schauspielerinnen und Schauspieler die Technik ohne sich von ihr unterkriegen zu lassen. Alleine das zu erleben ist atemberaubend!

Tanja Weidner reizt mit ihrer vielschichtigen Inszenierung die Möglichkeiten des Theaters im Zusammenspiel mit den neuesten technischen und digitalen Möglichkeiten aus. Sie wirft einen mutigen, experimentierfreudigen Blick in die digitale Zukunft – auch die des Theaters. [...]

Die 3D-Zuspieler, die an mehreren Stellen (für die ausgewählt Zuschauer auf der Bühne mit ihren VR-Brillen) wie Rückblenden funktionieren, sind faszinierend, ohne Frage, doch schnell erliegt man ihrem Reiz und schaltet dabei mit trockenem Mund sein Gehirn aus. ... Für den Zuschauer mündet das Multivisions-Spektakel mitunter in eine totale Reizüberflutung, in der man sich taumelnd und Halt suchend wie in einem Drogentrip bewegt.  [Westfalium]