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Jordi Galceran

DIE STEILWAND (FitzRoy)
Schauspiel. Deutsch von Stefanie Gerhold.
Deutschsprachige Erstaufführung.

Premiere | Donnerstag, 29. September 2022
Vorstellungsdauer | 1h30 | Keine Pause

 
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© Tanja Weidner

Vier erfahrende Bergsteigerinnen im Alter von 25 bis 40 Jahren, die schon viele Kletterrouten gemeinsam bewältigt haben, wollen gemeinsam den FitzRoy, eine nur schwer passierbare Bergsteigerroute in den chilenisch-argentinischen Anden, erklimmen – und das als erste reine Frauen-Seilschaft: Anna, Kathy, Julia und Laura. Sie stehen vor der letzten, entscheidenden Felswand, als sich herausstellt, dass Julia schwer krank ist. Sie wird den Anstieg auf keinen Fall schaffen – und den Abstieg ebenfalls nicht, zumindest nicht ohne Begleitung. Wer ist bereit den Lebenstraum der Gipfeleroberung für Julia aufzugeben? Die zunächst latenten Spannungen zwischen den Frauen, nicht zuletzt befeuert von Philipp, der die Seilschaft per Funkgerät begleitet, drohen zu eskalieren . . .

Eine Komödie mit bissigen Dialogen und vielen überraschenden Wendungen – nach der Uraufführung in Sofia erstmals deutschsprachig!

Der katalanische Autor Jordi Galceran hatte seinen internationalen Durchbruch 2003 mit DIE GRÖNHOLM-METHODE (dem WBT-Publikum in über 100 Vorstellungen spätestens seit der Premiere 2007 bekannt), in dem er schonungslos die Mechanismen moderner Bewerbung verfahren aufdeckt. Neben seiner Tätigkeit als Theaterautor arbeitet Galceran als Übersetzer, Drehbuchautor und Journalist.

Inszenierung | Meinhard Zanger
Bühne & Kostüme | Olga Lageda
Dramaturgie | Annika Bade & Tanja Weidner

Mitwirkende | Rosana Cleve | Edina Hojas | Erika Jell | Ivana Langmajer

PRESSESTIMMEN

„Die Steilwand (FitzRoy)“, die zweite Produktion in der neuen Spielzeit, ist die deutschsprachige Erstaufführung des Stückes und bietet einen unterhaltsamen Abend mit einigen überraschenden Wendungen. Die Regie dieser amüsanten Hängepartie führte Intendant Meinhard Zanger mit sicherem Gespür für die spielerische Umsetzung der im Textbuch angelegten Pointen. Dabei kann er voll auf die Spielfreude seiner wieder aufs Neue ambitionierten Ensemblemitglieder [...] vertrauen. [...] Meinhard Zanger arbeitet in dieser Produktion wieder mit der russischen Bühnen- und Kostümbildnerin Olga Lageda zusammen, die zuletzt die Kostüme für das Open-Air-Spektakel „The Black Rider“ entwarf und seit 2017 regelmäßig am Haus Produktionen ausstattet, darunter „Heisenberg“ und „Mutter Courage und ihre Kinder“ sowie für die russisch-deutsche Koproduktion „Die Schroffensteins – Eine Familienschlacht“. Das wunderbar stilisierte, ja fast abstrakte Bühnenbild bietet der Phantasie viel Raum und ist zugleich Projektionsfläche für das Publikum. Denn bei dem Stück geht es nicht um eine naturalistische Umsetzung eines Bergsteigerdramas, sondern um die Innenwelt der Protagonisten und wie sie sich möglicherweise auf dem Höhepunkt der explosiven Gruppendynamik noch einmal neu erfinden und zu einer überraschenden Lösung kommen. „Die Steilwand (FitzRoy)“ ist eine klug angerichtete Komödie im beflügelnden Höhenrausch.
Westfalium

Die vier Damen auf dem Hochplateau und in der Steilwand bringen eine Stimmung zwischen Unterhaltung, Vergnügen und Spannung in die Publikumsreihen. Das Borchert-Theater beweist in dieser griffigen Inszenierung von Intendant Meinhard Zanger wieder einmal seine Nase für moderne, relevante und in dem Beziehungsgeflecht der Personen spannungsgeladene Stoffe. Dafür hat Olga Lageda eine Bühne geschaffen, die ebenso abstrakt wie stimmungsvoll die Lage am und im Berg vermittelt. Regisseur Zanger lässt seine formidable und für Bühnenverhältnisse sehr warm eingepackte Riege temporeich und pointiert auf Krisen und Wendepunkte hindiskutieren. Das wirkt, bei kurz eingespielten Jodel-Sequenzen und zeitvertreibenden Satzergänzungsspielchen, noch ganz lustig, kulminiert dann aber bis hin zum Zickenkrieg.

Fein arbeiten die Akteurinnen, die alle auf gleich hohem Niveau spielen, die Charakteristika ihrer Figuren heraus. Ivana Langmajer ist als Anna die „Erfahrene“, die in langen Erzählungen von ihren Heldentaten in Wänden und Eisrinnen berichtet. Kathi, die Psychologin, lässt penetrant die Gruppenleiterin heraushängen, Julia hat die ganze Berg-Aktion finanziell initiiert, fängt aber am Berg an zu schwächeln, zumal sie ihren Mitstreiterinnen eine schwere Krankheit verschwiegen hat, und die temperamentvolle Laura begehrt gerne auf, wenn sie sich benachteiligt fühlt.

Das Frauen-Quartett mit der inhärenten Dreiecksbeziehung bietet gute Unterhaltung und temporeiches Spiel in Sachen „Gruppendynamik“ und hat das Zeug dazu, an Münsters Wolfgang-Borchert-Theater noch viele Steilwände anzugehen.
Westfälische Nachrichten


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