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Adam Long | Daniel Singer | Jess Winfield

SHAKESPEARES SÄMTLICHE WERKE [LEICHT GEKÜRZT]
Komödie.


Von ROMEO UND JULIA zum SOMMERNACHTSTRAUM, von WAS IHR WOLLT über KING LEAR bis zu HAMLET und alles, was der schreibwütige englische Barde sonst noch geschrieben hat, alles leicht gekürzt, denn: In der Kürze liegt bekanntlich die Würze! Wer hat heute schon noch die Zeit, sich 37 Theaterstücke anzusehen, die zusammen mehr als 120 Stunden dauern würden. Noch dazu, wo dieser Vielschreiber "die drei oder vier komischsten Gags seiner Zeit herausdestilliert" und zu sechzehn Stücken verarbeitet haben soll. Kein Wunder, daß es hin und wieder zu Verwechslungen kommt.

Drei Schauspieler machen nun das Unmögliche möglich und spielen alle wichtigen Rollen aus Shakespeares Dramen. Wie im elisabethanischen Zeitalter üblich, schlüpfen diese drei Männer auch in sämtliche Frauenrollen und bieten ein unverwechselbares humorvoll- verdrehtes Medley aus bekannten und unbekannten Szenen, Höhepunkten und Konflikten.

1981 hatte alles angefangen: Daniel Singer brachte in Kalifornien eine selbstverfasste halbstündige Vier-Personen-Version von "Hamlet" auf die Bretter, die die Welt bedeuten, oder vielmehr auf die Straßen von San Francisco: Die REDUCED SHAKESPEARE COMPANY war geboren!

Mehrere Kurzfassungen von Shakespeare-Stücken folgten, das Ensemble veränderte sich, doch 1985 formierte sich die eigentliche Gruppe: Zu Daniel Singer waren Adam Long und Jess Borgeson [heute unter dem Namen Jess Winfield arbeitend] gestoßen, über zwei Jahre lang spielten sie zu dritt HAMLET und ROMEO UND JULIA. 1987 zeigten die drei Amerikaner anläßlich einer Einladung zum renommierten Edinburgh FRINGE FESTIVAL in Edinburgh erstmals THE COMPLETE WORKS OF WILLIAM SHAKESPEARE [ABRIDGED] Der Erfolg war so außerordentlich, daß Gastspiele der RSC in Los Angeles, New York, Montreal und Tokio stattfanden, das Stück seinen Siegeszug auf zahlreichen Bühnen Europas antrat.

Genau das richtige zum Spielzeitende 2006 | 07: der vorweg genommene anarchische Shakespeare-Kommentar zur kommenden Spielzeit 2007 | 08, die mit Shakespeares Tragödie HAMLET eröffnet wird. Die Comedy wird bis Mitte Juli [15.7.] täglich – außer montags – gespielt!

Die 29jährige Regisseurin PiaMaria Gehle, Absolventin der Hochschule für Musik und Theater in Hamburg, stellt sich mit dieser Arbeit dem Münsteraner Publikum vor. Ihr zur Seite steht ein weiteres Nachwuchstalent: der 27jährige Bühnen- und Kostümbildner Simon Schläger.





Inszenierung | PiaMaria Gehle
Ausstattung | Simon Schläger

Mitwirkende | Florian Bender [Florian Bender] | Emanuel Fleischhacker [Emanuel Fleischhacker] | Konrad Haller [Konrad Haller]

Premiere | Donnerstag, 7. Juni 2007

Beginn 20 Uhr
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SAAL


PREMIERENSTIMMEN

„Einfach nur gut. Danke dem Trio.“

„Ich fand’s super!“

„Jubel“

„Ein enorm bildungsstarker Abend. So macht Shakespeare Spaß!“

„Lachen auf hohem Niveau und starker Hitze. Textstärke, Mimik, Geste – alles stimmte! Danke für einen wundervollen Abend.“

„Ich fand’s auch super, hab viel gelacht und einen schönen Abend gehabt.“

Die Zuschauernamen sind dem WBT bekannt, 7.6.07



PRESSESTIMMEN

PiaMaria Gehle hat diesen Abend mit sehr viel Schwung in Szene gesetzt. Hier gerät, auch dank der . . . Kostümlösung nichts in Stocken. Die Bühne, ein Halbrund mit unzähligen Drehtüren sorgt ebenfalls für schnelle Auf- und Abgänge. Das mit knapp über 100 Plätzen ausverkaufte Theater war nach der Vorstellung schier aus dem Häuschen. Endloser Applaus und sogar reichlich Bravo Rufe gab es für die Mannschaft des Abends. – Gibt es denn gar nichts zu meckern? Doch, in einigen Szenen ufert die Spiellaune in Spielwut aus . . . Wenn man diese Spitzen nimmt, ist der Abend perfekt . . . Ein Riesenspaß für alle.

theater pur, Nr. 7/07


Regisseurin PiaMaria Gehle läßt ihren Komödianten auf der schlichtweißen Piktogramm-Bühne im Wolfgang Borchert Theater dabei alle Narrenfreiheit. Gewandt in der schnellen Verwandlung kletten sich Florian Bender, Emanuel Fleischhacker und Konrad Haller ein schrilles Kostüm nach dem anderen an den Leib, entertainern sich mit „Bluten Appetit!“ durch die kannibalische Promi-Kochshow des „Titus Andronicus“, düsen wie McLaren durch Macbeths burleskes Schottenrock-Gemetzel, zappen sich durch einen flotten Othello-Rap zur nächsten . . . grotesk-komischen Karikatur von A wie Antonius bis Z wie Zettel . . . Emanuel Fleischhacker bewahrt dabei ganz im Einklang mit elisabethanischer Sitte die Frauenrollen vor der Tuntennähe. Seine Julia bleibt ganz pubertärer Groupie. Wenn „Moderator“ Konrad Haller dieses feiste Blondchen huckepack auf seinen Balkon schultert, wird nicht nur der Tokio-Hotel-Romeo schwach.

Westfälische Nachrichten, 9.6.07
 
 

Vor der Kulisse aus weißen Toren, an denen Requisiten und Kostüme hingen, rauschen Szenen von „Romeo und Julia“ bis „Hamlet“ vorbei wie ein rasender Zug. Regisseurin PiaMaria Gehle verordnete dieser „Shakespeariana“ Zeitgeist-Transfusionen . . . eine durchweg brillante  Leistung der Schauspieler.
 

Münstersche Zeitung, 9.6.07


Wer glaubt, es braucht etliche Stunden, Shakespeares Königsdramen auf die Bühne zu bringen, der irrt. Florian Bender, Emanuel Fleischhacker und Konrad Haller machen vor, wie es geht . . . [Der]  Erfolg [der Amerikaner] war enorm. Auch die von PiaMaria Gehle inszenierte münstersche Fassung gefiel dem Publikum. Den Staub der Jahrhunderte abgeklopft, greifen die drei Darsteller mit viel Witz immer wieder in Inhalt und Sprache des Dramatikers ein. Natürlich übernehmen sie auch die weiblichen Rollen – und veralbern alles, was nicht niet- und nagelfest ist. Da hat Julia (toll: Emanuel Fleischhacker) nicht nur Probleme mit ihrem Romeo, sie muß sich auch gegen einen obszönen Anrufer wehren . . . Warum nicht augenzwinkernd auf den Meister schauen? Manchmal ist eben was faul im Staate Dänemark.

Die Glocke, 9.6.07