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Éric-Emmanuel Schmitt


Schauspiel. 

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Wen liebt man, wenn man liebt? Kann man jemals wissen, wer das geliebte Wesen ist? Geteilte Liebe, ist das nicht nur ein glückliches Mißverständnis?

Vor dem Hintergrund dieser ewigen Geheimnisse des Liebesgefühls treffen zwei Männer aufeinander: Abel Znorko, ein Literaturnobelpreisträger, der fern von Menschen auf einer abgelegenen Insel im Norwegischen Meer lebt – dort frönt er seiner Leidenschaft für eine Frau, mit der er einen langen Briefverkehr unterhielt – und Erik Larsen, ein Journalist, der sich mit dem Schriftsteller unter dem Vorwand trifft, ein Interview machen zu wollen.

Doch aus welchem uneingestandenen Motiv heraus? Welches ist seine geheime Verbindung zu der Frau, die Znorko, wie er sagt, immer noch liebt? Und warum hat ein derart menschenscheuer Einzelgänger ihn überhaupt bei sich empfangen?

Das Interview wird sehr bald zu einem undurchsichtigen Spiel um die Wahrheit; eine Abfolge von Enthüllungen, die jeder dem anderen an den Kopf wirft, während die kunstvoll dosierte Spannung immer mehr steigt.

Ein spannender Krimi über Beziehungen im Allgemeinen und die Liebe im Besonderen.

Der Name Éric-Emmanuel Schmitt hat mittlerweile am Wolfgang Borchert Theater Tradition. WBT-Intendant Meinhard Zanger inszenierte bereits mit großem Erfolg die Komödie DER FREIGEIST, den schwarzen Ehe-Krimi KLEINE EHEVERBRECHEN und das "Passions"-Spiel MEINE EVANGELIEN. Auch bei diesem Stück des französischen Theaterstars wird er Regie führen.

Inszenierung | Meinhard Zanger
Ausstattung | Petra Buchholz

Mitwirkende | Heiko Grosche [Abel Znorko] & Sven Heiß [Erik Larsen] |

Premiere A | Donnerstag, 5. März 2009
Premiere B | Samstag, 7. März 2009
Beginn 20 Uhr
WBT_SAAL


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PRESSESTIMMEN

Mit „Enigma“ stellt Borchert-Intendant Meinhard Zanger inzwischen das vierte Stück seines Lieblings-Dramatikers Eric-Emmanuel Schmitt vor. Der hier einen Beziehungskrimi mit großem Spannungsbogen präsentiert. [...] Mit Heiko Grosche hat Zanger die Rolle des verschrobenen Abel Znorko ideal besetzt. In fein überzeichneten Posen darf er Sätze sagen wie: „Ich schieße nur auf Leute, die sich meinem Haus nähern: sind sie erstmal drin sind sie meine Gäste“. Und auch Sven Heiß präsentiert in dem textreichen Stück eine stimmige Wandlung vom schüchternen Lokalreporter zum verständnisvollen Zuhörer. Spannend und anrührend.“

Ultimo, 8/2009



Meinhard Zanger, der bereits zahlreiche Stücke des französischen Erfolgsautoren inszeniert hat, geht auch hier behutsam ans Werk. Er lotet die beiden Charaktere ausgesprochen gut aus. So gut, daß das Stück, welches ja kaum Handlung hat, zu einem spannenden Theaterabend wird. Die Darsteller sind einsame Klasse. Heiko Grosche gibt den Literaturpapst anfangs als arrogantes, selbstgefälliges und überaus eitles Ekelpaket. Anfangs befürchtet man, die Charge könnte sich totlaufen. Doch Heiko Grosche schafft mit traumwandlerischer Sicherheit genau an der richtigen Stelle den Bruch und wird zu einem ernsthaften Mitglied der menschlichen Gesellschaft, das sich plötzlich auch öffnet und ganz persönlich Dinge preisgibt. […] Sven Heiß als Erik Larsen gibt den angeblichen Journalisten erst recht bodenständig, wird aber später zu einem ungemein sensiblen Mann. [...] Da wird mit leisen Tönen plötzlich ganz großes Theater geboten, und dies im besten Sinne des Wortes. Das ist Schauspielertheater von der besten Sorte. [...] Zum Schluss gibt es rasenden Applaus von einem mehr als nur begeisterten Publikum. Darsteller und Team werden mit Gejohle und Getrampel immer wieder auf die Bühne geholt. Die Stadt Münster darf sich zu diesem Theater gratulieren.

theater pur, April 2009



Éric-Emmanuel Schmitts „Enigma“-Variationen bestechen durch die gekonnt umgesetzte Einsicht, daß auf der Bühne das Drama durch den verbalen Schlagabtausch vorangetrieben wird; so sehr, daß es alte Recken, wie Alain Delon, Donald Sutherland und Mario Adorf in die Rolle des Abel Znorko lockte. [. . .]  Im atmosphärischen Dekor von Petra Buchholz, erfüllt von norwegischem Holz und dem klaren Licht des hohen Nordens, setzt Zanger auf den üblichen Inszenierungsstil: Das menschliche Drama ist komisch. [. . .] Nicht allein Znorkos menschenmüde Bissigkeit macht das Stück [. . .] zur reinen Freude. Schmitt schafft es [. . .] – wie es sich für einen raffinierten (intellektuellen) Thriller gehört – mit immer neuen Wendungen zu überraschen. [. . .] Und daran halten sich Schmitt, Zanger und seine Akteure zum größten Vergnügen des Publikums.

GIG, April 2009



Meinhard Zanger, Intendant des Wolfgang Borchert Theaters, macht das münstersche Publikum kontinuierlich mit den Stücken des international überaus erfolgreichen Franzosen Éric-Emmanuel Schmitt bekannt. [. . .] Mit „Enigma“, 1996 uraufgeführt und 2005 von Schlöndorff verfilmt, stellt Schmitt wieder einmal tiefgründige Fragen sozusagen im Plauderton. [. . .] Dem Regisseur Zanger und den beiden Protagonisten ist ein ebenso amüsanter wie nachdenklicher Theaterabend zu verdanken.

Westfalenspiegel, 2/2009



Das besondere an dem Stück sind die vielen überraschenden Wendungen, die es gibt und die das Stück wirklich sehenswert machen.

Radio Q, 5.3.2009



Für Meinhard Zanger ist das Theaterstück „Enigma“ nur etwas für „ausgekochte Schauspieler“. Und die Wahl, die der Intendant des Wolfgang Borchert Theaters in Münster traf, hätte besser nicht sein können. Er entschied sich für Heiko Grosche und Sven Heiß als Protagonisten in dem rätselhaften Schauspiel. Als sie nach minutenlangem Applaus die Bühne verlassen, haben sie einen harten Kampf und die Zuschauer beste Unterhaltung hinter sich. Es beginnt wie ein spektakulärerer Krimi und rangt die ganze Zeit doch nur um eins: die Liebe. [. . .] Grosche als menschenscheuer Einzelgänger entwickelt eine faszinierende Präsenz auf der Bühne. [. . .] Die Blicke, mit denen Grosche seinen Kontrahenten fixiert, Mimik, Gestik und der wortgewandte Zynismus, mit denen er den Journalisten in seine Schranken weist, sind absolut stimmig: Was weiß der andere von mir? Ein fesselndes Suchen, ein Spiel um die Wahrheit beginnt.

Die Glocke, 7.3.2009



Kunstvoll und unterhaltsam [. . .]. Es macht einfach Spaß, wie kauzig-arrogant Grosche in Kniehosen über die Holzbretter seiner Einsiedler-Klause hopst, ständig am Rand der Karikatur balanciert und über jedes Bonmot grinst, als sei es ihm selbst gerade eingefallen. Sven Heiß als geheimnisvoller Bewunderer versucht nicht humoristisch Paroli zu geben, sondern spielt mit zurückhaltender Intensität. [. . .] Was als geistreiches Wortduell beginnt, blättert in überraschenden Wendungen immer neue Seelen-Schichten der Figuren frei, wird ernster und gefühlvoller.

Westfälische Nachrichten, 7.3.2009



Éric-Emmanuel Schmitt war noch vor wenigen Jahren in Münster völlig unbekannt. Bis Meinhard Zanger kam, der neue Intendant des Borchert-Theaters, und den französischen Autor mit Feuereifer auf den Spielplan setzte. Nun ist Schmitt auf dem besten Wege, Münsters Lieblings-Dramatiker zu werden Die umjubelte Premiere seines Zwei-Personen-Stücks „Enigma“ am Donnerstag im Borchert war ein weiterer Schritt dahin. [. . .] Die Inszenierung kann eigentlich nur die Typen der beiden Charaktere festlegen – und das tun Regisseur Meinhard Zanger und seine Darsteller mit Lust. Heiko Grosche spielt den alten Schriftsteller unglaublich manieriert. [. . .] Es zeugt von großer Kunst, daß aus dieser Marotten-Sammlung eine perfekt plausible Figur wird – da würde selbst Meryl Streep staunen. [. . .] Das norwegische Bühnenbild von Petra Buchholz [. . .] liefert einen stimmungsvollen Rahmen.

Münstersche Zeitung, 7.3.2009



Kräftiger Applaus nach zweistündigem Kraftakt. Das Wolfgang Borchert Theater feiert die gelungene Premiere mit Éric-Emmanuel Schmitts „Enigma“ unter der Regie von WBT-Intendant Meinhard Zanger. [. . .] Die münstersche Besetzung mit dem Paderborner Heiko Grosche und dem Neu-Münsteraner Sven Heiß in den Hauptrollen muß sich messen lassen mit Namen wie Adorf oder Alain Delon (der in der Pariser Uraufführung den Literaturnobelpreisträger Abel Znorko verkörpert hatte) oder auch Donald Sutherland, der in der Rolle bereits an den Bühnen von Los Angeles, Toronto und London brillierte. Die Inszenierung von Meinhard Zanger gibt sich große Mühe, ein eigenes Bild des spannenden Interviews von Éric-Emmanuel Schmitt zu zeichnen. Ihr eigenes Enigma-Bild. Ohne dabei die großen Fußstapfen der Vorbilder füllen, oder gar die Rätsel um die verflossene große Liebe auf bekannt westfälisch rudimentäre Art lösen zu wollen. Großen Anteil an der eigenen Handschrift trägt das hervorragende Bühnenbild von Petra Buchholz. Mit reichlich unbehandeltem Holz schafft sie ein sowohl behagliches wie raues Bild des Raumes für das Interview. [. . .] Zanger inszeniert diese zweistündige "Achterbahnfahrt" durch die Höhen und Tiefen menschlicher Existenz gewohnt routiniert. Seine Vorliebe für die messerscharfe Betrachtungsweise Éric-Emmanuel Schmitts spiegelt sich vor allem in den hervorragenden Leistungen seiner Darsteller wieder. Einmal mehr beweist der Intendant des Wolfgang Borchert Theaters hier sein gutes Händchen für die passende Besetzung. Sowohl für die Figur des Exzentrikers Znorko aber ganz besonders für die Rolle des jungen Journalisten Larsen, mit der Sven Heiß einen bleibenden Eindruck hinterläßt. Nach zwei Stunden voller Spannung lobte das Publikum die Arbeit des Ensembles mit stürmischem Applaus. [. . .] Bereit zum Gefecht über die Liebe und die eigene Existenz.

Echo Münster, 6.3.2009