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Uraufführung


Ein Kunstspiel. | Heiter-poetisch theatrale Erkundung im öffentlichen Raum.  

Im Juni 2007, parallel zu den skulptur projekten münster_07, fand zum ersten Mal die heiter-poetisch literarische Theaterreise an unbekannte Orte in und um Münster statt. Die Resonanz bei Publikum und Presse – auch überregional – war derart groß, daß 2008 in Kooperation mit dem WDR das BLIND DATE II folgte. Namhafte "Reiseleiter" wie Fernseh - moderator Jörg Thadeusz führten das Publikum an unentdeckte und dennoch sehenswerte Orte, an denen theatralische, musikalische oder tänzerische Performances stattfanden. Neue Orte rückten in das Bewußtsein der Stadt wie der lang verwaiste Gasometer, der nun durch unsere Impulse eine neue Bestimmung erfahren soll.

Nach einer Pause in der letzten Spielzeit kehrt wegen der großen Nachfrage mit BLIND DATE III das Genre übergreifende Projekt zurück. Wie schon 2007 und 2008 suchen wir auch diesmal wieder bisher unentdeckte Spielorte auf, um die sinnliche Wahrnehmung durch Perspektivwechsel und eine Vielfalt künstlerischer Performances zu schärfen.  Und wiederum kaufen Sie die Katze im Sack! Denn wir verraten nicht, was wann wo wie und mit wem passiert – sonst wäre es kein BLIND DATE! Nur soviel: Sie kaufen eine Karte zum Preis von 60,- € und finden sich um 18.45 Uhr in wetterfester und sportlicher Kleidung am WBT ein, wo die Entdeckungs-Tour startet und mittels verschiedener Verkehrsmittel neue Kunst- und Theaterräume erkundet werden. Die Expedition steht in diesem Jahr unter dem Motto DIE SIEBEN TODSÜNDEN und wird von dem Paderborner Kabarettisten und "Großmeister der Kleinkunst" Erwin Grosche begleitet. Grosche wurde 1999 mit dem Deutschen Kleinkunstpreis ausgezeichnet. Lassen Sie sich verführen . . . – eine heiter-poetisch literarische Theaterreise.

Einen spannenden "Reisebericht" über unser BLIND DATE konnten Sie am Montag, den 7. Juni gegen 9.20 Uhr im Kulturmagazin MOSAIK auf WDR 3 hören. Wer den Beitrag verpaßte, kann das im Internet nachholen. Klicken Sie dazu einfach auf MOSAIK. Unter der Überschrift "Blind Date" - ein heiteres Theaterexperiment am Wolfgang Borchert Theater Münster finden Sie den podcast.

Einen visuellen "Reisebericht" finden Sie im Internetfernsehen WM-TV. Klicken Sie dazu einfach hier und dann auf den Beitrag "04.06.10 Münsteraner Theatertour".



Konzept & Inszenierung | Meinhard Zanger
Komposition | Wolfgang Florey

Mitwirkende | WBT-Ensemble | ANGELS | Göhde Brass | sowie Gäste aus Schauspiel, Tanz, Musik |

Premiere | Freitag, 4. Juni 2010
WBT_UNTERWEGS

Die Produktion wird gefördert durch:


Mit freundlicher Unterstützung von:


Mit besonderer Unterstützung der Stadt Münster


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PRESSESTIMMEN

Es ist erst ein paar Jahre alt, aber schon eine Tradition, die das Publikum immer wieder einfordert: "Blind Date". […]Blind Date ist Theater im öffentlichen Raum. Nicht einfach eine Produktion aneinen Open-Air-Ort verlegt, sondern man erläuft und erfahrt mit dem Fahrrad, historischem Bus oder Schiff Orte, an denen kleine oder größere Szenen gezeigt werden. Der rote Faden, an dem sich das diesjährige Blind Date entlanghangelte, waren die sieben Todsünden[…] An der Brücke vollführen die Artistengruppe Angels und Kletterer Markus Krökel ihre Kunst zwischen Nachthimmel und Wasser. Danach wird die Brücke über, nein unterquert, und zwar in ihrem Inneren. Da heißt gebeugt mit eingezogenem Kopf, vorbei am Horn-Quartett Westphalian Brass Transitions auf den laufenden Text des Hochmuts zu. Meinhard Zanger, exzellenter Sprecher mit wohltuender Radiostimme, lässt es sich nicht nehmen in dieser Unterwelt den Text selbst zu sprechen. Nach vier Stunden […] geht es nach diesem spannenden Abend zurück zum Wolfgang Borchert Theater. Dort verabschiedet der Reiseleiter Erwin Grosche, Kabarettist, Schauspieler und Filmemacher aus Paderborn, der die Reisenden zwischendurch immer wieder mit kleinen Einlagen unterhielt und erfreute, seine Gäste.

Theater pur, Juli 2010



Die originellen Spielorte gehen Regisseur Meinhard Zanger auf den […] Stationen nicht aus. Im Gegenteil, es wird immer Bildstärker. Zur Völlerei versammelt man sich im Treppenhaus des westfälischen Landesmuseums und sieht deftige Auszüge aus dem Großen Fressen. Bei der Trägheit, zu der man mit dem Fahrrad durch den Park fahren muß, geht es eher philosophisch zu mit Schiller und Kant. […] Eine heiter-poetische theatrale Erkundung des öffentlichen Raums nennt das Theater dieses Blind Date III. Es ist zudem philosophisch, kontemplativ und vor allem auch kommunikativ. Man kommt ins Gespräch und erlebt besonders bei gutem Wetter ein vielfältiges urbanes Leben. Das einfallsreiche und motivierte Team des Wolfgang Borchert Theaters gewinnt dieser Stadtlandschaft neue Erkenntnisse und liebenswerte Seiten ab.

WDR 3 Mosaik, 7.6.2010


Um die kleine Szene in der Parkanlage in Münster hat sich eine Gruppe Zuschauer postiert. Sie sind der eine Teil des "Blind Dates", zu dem das Wolfgang Borchert-Theater eingeladen hat. Die Schauspieler Heiko Grosche (Kant), Florian Bender (Schiller) und Jens Ulrich Seffen (Obdachloser) sind der andere Teil. Das Treffen scheint gut zu laufen. Das Publikum klatscht. Das Ensemble verbeugt sich: "Danke schön!".[...] Nach 2007 und 2008 hat das Borchert-Theater diese erfolgreiche Idee wieder in sein Programm aufgenommen. Es soll eine heiter-poetische Reise durch Münster sein – zur Kunst und zu neuen Kunsträumen. Und ohne dass der Zuschauer weiß, was ihn erwartet: Nicht zuletzt ein fabelhaft aufgelegter Erwin Grosche sorgt für einen unvergesslichen Abend. Der Kabarett ist aus Paderborn spielt den Reiseleiter für die ahnungslose Truppe. "Ich verrate nichts", gibt er gleich bei Beginn der vierstündigen Tour bekannt und führt die neugierige Schar auf denkbar geistreiche und witzige Art zu den verschiedenen Vorstellungsorten. Dort warten die Schauspieler, Tänzer und Artisten auf ihren Einsatz. "Sie wissen schon, worum, es heute geht?", fragt Grosche dann doch die Zuschauer. "Um die sieben Todsünden!" Wolllust, Geiz, Völlerei oder Zorn - das sind Untugenden, die Borchert-Intendant Meinhard Zanger zu wunderbar witzigen, nachdenklichen, überschäumenden Aufführungen inspiriert haben. Ob Theaterspiel, wunderschön anzusehende Akrobatik oder Boxkampf - so ziemlich alles ist vertreten. Einen mindestens genauso großen Anteil am Erfolg des "Blind Dates" haben die ausgesucht spannenden und atmosphärischschönen Spielorte. "Hier wäre ich im normalen Leben nicht hinkommen", sagt eine Teilnehmerin und durchquert in tief gebückter Haltung einen der Aufführungsorte. Dann ist das "Blind Date III" vorbei. Der Applaus zu später Stunde will nicht enden.

DIE GLOCKE 5.6.2010



"Folgen Sie keinem Fremden. Nur mir! Fassen Sie nichts an - auch wenn es schwerfällt. Und wundern Sie sich über nichts!" Es ist wohl einzigartig, daß ein Reiseleiter ein Blind Date eröffnet. Mit Megafon und solchen Worten. Ein bißchen darf man sich schon wundern. Aber Vorsicht: Wer sich zu viele Gedanken macht, versäumt es, den Abend zu genießen. Und das wäre wirklich schade. Das Wolfgang Borchert Theater ist zum dritten Mal Ausrichter einer außergewöhnlichen Theaterinszenierung, einem langen Abend voll ungewöhnlicher Ereignisse an unerwarteten Orten. Was wann wo passieren wird, weiß niemand. Ein bißchen Abenteuerlust kann also nicht schaden. [. . .] Reiseleiter ist der Kabarettist Erwin Grosche, der im Geist von Heinz Erhardt einen charmanten, herzlichen Conferencier abgibt. Und dann, ganz am Ende, gibt es das vielleicht schönste Schlußbild dieser Theatersaison überhaupt. Doch mehr soll an dieser Stelle nicht verraten werden. Nur so viel: Es ist eine große Ensembleleistung und eine herzerwärmende Inszenierung, poetisch und schön. Wenn doch alle Blind Dates so wunderbar verliefen!

Münstersche Zeitung, 5.6.2010

 

Unter schönster Sommersonne stand einer gelungenen dritten Auflage des "Blind Date", von Intendant Meinhard Zanger konzipiert und inszeniert, nichts im Wege. [. . . ] Dieses "Blind Date" übertraf das vorangegangene vor zwei Jahren deutlich. [. . . ] Von düsteren Orgelklängen umrauscht, saßen sich die Marquise de Merteuil (Sabrina vor der Sielhorst) und der Vicomte de Valmont (Heiko Grosche) einander bei fettem Brathuhn gegenüber. Schon oft sah man dies lasterhafte Paar – aber wann hätte man je selber mit ihm speisen dürfen? Suppe und Wein wurden dem Publikum serviert, während die gepuderten Intriganten wie Katzen über den Tisch krochen, mit Wortgefechten so geil und garstig wie sie selbst. Der Briefroman von Laclos war mit einem guten Schuß Heiner Müller gepfeffert, und die Schauspieler füllten ihre Rokoko-Roben mit Wonne aus.

Westfälische Nachrichten, 5.6.2010