1

Richard Alfieri


Schauspiel. 

.

Koproduktion mit den Wuppertaler Bühnen.

Als die Predigerfrau Lily sich einen Tanzlehrer ins Haus bestellt, rechnet sie nicht mit Michael, einem hitzköpfigen, mimosenhaften Italiener. Zwischen Lily und Michael kracht es schon bei der Begrüßung. Um seinen Job zu behalten, erfindet Michael rasch eine kranke Ehefrau und appelliert an Lilys Mitleid. Daß er in Wirklichkeit schwul ist, verrät er lieber nicht. Lily kommt allerdings bald hinter sein Täuschungsmanöver und schäumt vor Wut. Michael kontert, denn auch Lily geht lax mit der Wahrheit um.

Keiner von beiden würde es je zugeben, aber bei Swing, Tango, Walzer, Foxtrott, Cha-Cha-Cha und Twist kreuzen sie ihre Klingen mit Genuß, fassen langsam Vertrauen zueinander, obwohl ihre ungleichen Temperamente immer wieder kollidieren.

In leichtfüßigen, schnellen Dialogen erzählt SECHS TANZSTUNDEN IN SECHS WOCHEN vom Beginn einer wunderbaren Freundschaft zwischen zwei komplizierten Charakteren.

Ein liebevolles Drama von der Entdeckung eines der charmantesten Tanzpaare seit Ginger Rogers und Fred Astaire.

Richard Alfieri studierte in Yale und begann seine Theaterkarriere in New York bei dem Schauspiellehrer Sanford Meisner. Er hat Drehbücher, Theaterstücke und den Roman Ricardo – Diary of a Matinee Idol geschrieben, der später als Vorlage für sein Drehbuch zu dem Film Moonlight Blinde diente. Richard Alfieris Drehbücher wurden mehrfach ausgezeichnet. Er hat bisher zwei Theaterstücke geschrieben, The Sisters, das 2004 nach Alfieris Drehbuch auch verfilmt wurde, und SECHS TANZSTUNDEN IN SECHS WOCHEN, für das bei Universal Pictures ebenfalls eine Verfilmung in Vorbereitung ist.

Die Inszenierung ist eine Koproduktion mit den Wuppertaler Bühnen. Regisseurin Katrin Herchenröther und Schauspieler Frank Watzke geben ihr WBT-Debüt.



Inszenierung | Katrin Herchenröther
Ausstattung | Jeremias Vondrlik

Mitwirkende | Monika Hess-Zanger [Lily Harrison] & Frank Watzke [Michael Minetti] |

Wiederaufnahme | Samstag, 19. September 2009
Beginn 20 Uhr
WBT_ SAAL



weitere Fotos >


PRESSESTIMMEN

Das Stück enthält alles, was ein gutes Theaterstück ausmacht. Von schriller Komik über brillante Dialoge bis zum leichten Sentiment ist alles enthalten, bei dem das Publikum mitleiden und mitgenommen werden kann, wo aber auch der Anspruch befriedigt wird. [. . .]  Die beiden Hauptdarsteller sind einsame Spitze. Monika Hess-Zanger spielt die 68-jährige ohne jegliche Charge. [. . .]  Frank Watzke gibt den Michael als schrilles Temperamentbündel. [. . .]  Das Publikum im Wolfgang Borchert Theater war schier aus dem Häuschen. Der Applaus für die Darsteller wollte nicht enden. Den Saal verließen Gesichter, denen die Begeisterung anzusehen war. Rundum gelungenes Theater. Hingehen und sich anstecken lassen.

theater pur, Januar 2009



Es ist ein Vergnügen, dem Schlagabtausch zwischen Monika Hess-Zanger als Lily und Frank Watzke als Michael auf der Bühne des münsterschen Wolfgang-Borchert-Theaters zu folgen. [. . .] Unschlagbar sind  Monika Hess-Zanger und Frank Watzke, der sein Debüt am Borchert-Theater gab, in der Intensität, mit der sie Einsamkeit, erfolglose Lebensentwürfe und Liebe thematisieren. Wenn die beiden Freunde am Ende dem Sonnenuntergang entgegengehen, [. . .] möchte man ihnen am liebsten folgen.

Die Glocke, 6.12.2008



Die gesprochenen und getanzten Duelle, die sich Monika Hess-Zanger und Frank Watzke liefern, sorgen zwei Stunden lang für Lacher – und sind doch, weil sich alles um das Thema Einsamkeit dreht, sehr bewegend. [. . .] Maßgeblichen Anteil am Erfolg dieses Abends hat Regisseurin Katrin Herchenröther: Sie läßt Frank Watzke hinreißend zappeln und tanzen, sie gönnt Monika Hess-Zanger wunderbare Gesten [. . .]. Und doch hält die Regisseurin die Komik im Zaum, überzieht auch symbolhafte Slapstick-Momente wie das Verheddern in der Telefonschnur nicht. Den komischen Figuren auf der Bühne ist das Mitgefühl der Zuschauer sicher. Und es macht Spaß, ihnen beim Tanzen zuzusehen.

Westfälische Nachrichten, 6.12.2008



Das Publikum amüsierte sich prächtig bei dem Stück „Sechs Tanzstunden in sechs Wochen“, das unter der Regie von Katrin Herchenröther im Borchert-Theater Premiere feierte. [. . .] Zwischen den Wortgefechten gibt es Slapstick und eindrucksvolle Tanzeinlagen. [. . .] Frank Watzke [. . .] liefert als Michael eine grandiose Vorstellung ab. Mit feiner, aber ausdrucksstarker Mimik gibt er den schwulen Tanzlehrer. [. . .] Monika Hess-Zangers Darstellung der Lily kann sich ebenfalls sehen lassen. Überzeugend spielt sie eine ältere Frau, die Tanzstunden nimmt, um ihrer Einsamkeit zu entfliehen. [. . .] Das Timing stimmt, die Pointen sitzen und die Komik ist gut dosiert. [. . .] Eine sehenswerte Inszenierung.

Münstersche Zeitung, 6.12.2008



Sicher ist es nicht nur dem Stück selbst, seinem zum Teil sarkastischen Witz oder den wilden Tanzeinlagen, zu verdanken, daß die Handlung so fesselnd und lebendig wirkt. Zum einen ist es sicherlich der herausragenden Inszenierung von Kathrin Herchenröther zuzuschreiben. Zum anderen war es für die Schauspieler, Monika Hess-Zanger in der Rolle der Lily und Frank Watzke in der Rolle des Michael, sicherlich eine Gratwanderung, die Figuren nicht nur in ihrer rauen Schale, die sie bisher gegen die Hiebe ihrer Umwelt benötigten, sondern auch in ihrer Zartheit und Verletzlichkeit, glaubwürdig darzustellen. Dies haben beide hervorragend gemeistert und somit Spannungen und Konflikte sowohl innerhalb der Persönlichkeiten, aber auch zwischen den beiden Akteuren sichtbar gemacht.

Bergische Blätter, 23/08



Monika Hess-Zanger als reiche Lily und Frank Watzke als abgehalfterter Revue-Tänzer Michael Minetti sind die ideale Besetzung und zeigen große Schauspielkunst. In der temporeichen Inszenierung von Katrin Herchenröther kultivieren zwei verletzte Seelen zunächst die Mauern, die sie um sich herum aufgebaut haben. Es dauert einige Tanzstunden, bis sie bei Swing, Tango oder Walzer den Mut haben, das Gerüst aus Lebenslügen abzubrechen. [. . .] Pointenreich perlen die leichtfüßigen Dialoge [. . .].  Das Premierenpublikum war begeistert.

Westdeutsche Zeitung, 27.10.2008