Martin Heckmanns
Schauspiel.
Ein Liebespaar im verflixten siebten Jahr. Alle Spiele scheinen gespielt, alle Möglichkeiten ausgereizt, Konflikte provozieren nur noch den routinierten Widerspruch. Anne und Johann versuchen ein letztes Mal eine neue Vorstellung von sich zu gewinnen, indem sie einen Film über ihre Beziehung drehen, der zeigen soll, wie sie sich sehen. Doch schon bald wird deutlich, daß sie vergessen haben, in welche gemeinsame Geschichte sie sich verliebt haben, welche Rollen sie spielen und in welchem Genre sie leben.
In kurzen Szenen erzählt DAS WUNDERVOLLE ZWISCHENDING des Nachwuchsdramatikers Martin Heckmanns von der Inszenierung der Liebe, der Kraft der Fiktionen und stellt gleichzeitig die Frage danach, wo die Kunst beginnt und der Alltag aufhört.
Ein sprachlich geniales Stück über DAS WUNDERVOLLE ZWISCHENDING namens Liebe, eingefangen in der Objektivierung durch Kunst.
Martin Heckmanns, [*1971] deutscher Schriftsteller und Dramatiker. 2002 wurde er in der Kritikerumfrage der Zeitschrift theater heute zum Nachwuchsdramatiker des Jahres gewählt. Er studierte Philosophie, Geschichte und Komparatistik in Berlin. Er hat zahlreiche Kurzprosa in Zeitschriften und Anthologien veröffentlicht. Seine Theaterstücke werden in mehr als zehn Ländern aufgeführt. Bei den Mülheimer Theatertagen 2003 gewann er für Schieß doch, Kaufhaus! und 2004 für Kränk den Publikumspreis. DAS WUNDERVOLLE ZWISCHENDING wurde 2005 im Staatstheater Hannover uraufgeführt.
Nach ihrem großen Erfolg mit der Komödie SHAKESPEARES SÄMTLICHE WERKE [LEICHT GEKÜRZT] arbeitet Regisseurin PiaMaria Gehle erneut am WBT.
Inszenierung | PiaMaria Gehle
Ausstattung | Anja Kreher
Mitwirkende | Sabrina vor der Sielhorst [Anne] | Sven Heiß [Johann] | Jens Ulrich Seffen [Mann vom Amt] |
Wiederaufnahme | Mittwoch, 28. Oktober 2009
Beginn 20 Uhr
WBT_MAGAZIN
PRESSESTIMMEN
"Das Stück hat mit seinen vielen, kurzen Szenen etwas Filmhaftes. Manchmal folgt der „Cut“ schon nach einigen Sätzen. Der Wechsel von bissigen Kommentaren zu berührenden Momenten und einem Schuss Tragik kommt blitzschnell. [...] Die Regisseurin PiaMaria Gehle geht mit viel Fantasie an das Stück von Martin Heckmanns. [...] Anja Kreher hat ein wundervolles Bühnenbild geschaffen. [...] Der Applaus galt vor allem den jungen, agilen Schauspielern, die das Stück mit Tempo vorantrieben und das ganze Spektrum einer Beziehung mit ihrem überzeugenden Spiel offen legten. Nach 90 kurzweiligen Minuten ist alles vorbei. Sicher ein Stück, welches die jüngere Generation anspricht an dem ältere Besucher dank ihrer Erfahrungen aber auch ihre Freude haben werden. Denn es ist ja alles so schön aus dem Leben gegriffen.“
Theater pur, 11/08
"Das alles hat Regisseurin PiaMaria Gehle ideenreich für die Magazin-Bühne des Borchert-Theaters inszeniert. Diese ist bekanntlich schmal und tief, was dem frechen Kammerspiel mit seinen wechselnden Bett- und Filmszenen und einer guten Lichtregie sehr entgegenkommt. Köstlich auch der Schlussgag mit dem aufgerüttelten Beamten. Für Anne und Johann bleibt, wie nicht anders zu erwarten, das Ende offen . . . Man wünscht ihnen alles Gute, schließlich hat ihre einfallsreiche Beziehungsarbeit nicht nur den Mann vom Amt beeindruckt.“
Ultimo, 22/08
"Ohne Happy End, aber mit bissigen Lachern, die schonungslos ins Tragische abdriften. [...] Die Inszenierung von PiaMaria Gehle spielt mit der Perspektive. Man beobachtet das Liebespaar ohne Kamera. Man sieht, wie sie sich filmen, und kann zugleich das Ergebnis verfolgen. Die Ausstattung von Anja Kreher unterstützt diesen Wechsel. Doch sind es die Akteure, denen der größte Applaus gebührte. Stimmig gespielt, mit einer angemessenen Portion Theatralik und doch so realitätsnah wie das Stück.“
Die Glocke, 27.9.08
"Ausstatterin Anja Kreher hat sich mit Wonne dieser schönen Klischees bedient, Regisseurin PiaMaria Gehle hetzt die beiden Schauspieler Sabrina vor der Sielhorst und Sven Heiß mit aggressiver Lust aufeinander, lässt sie gleich von Beginn in verbaler Engführung aneinander vorbeireden und nutzt das Video-Thema für effektvolle Großaufnahmen. [...] Das Stück in knapper Spielfilmlänge zeigt Beziehungsfrust auf witzigem Niveau, wechselt clever zwischen Alltags-Blabla und poetischen Einsprengseln.“
Westfälische Nachrichten, 27.9.08
"Mit unglaublichem Einfallsreichtum gewinnt Regisseurin PiaMaria Gehle der Vorlage von Martin Heckmanns beeindruckende Ideen ab.“
Münstersche Zeitung, 27.9.08