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Sven Nordqvist


Kinderstück ab 5 Jahren. Für die Bühne bearbeitet von Silke Hagedorn.


Die humorvollen Geschichten des Schweden Sven Nordqvist vom alten Pettersson und seinem quirligen Kater Findus sind weltberühmt und längst Klassiker der Kinderbuchliteratur. Am Wolfgang Borchert Theater gibt nun Regisseurin Silke Hagedorn ihr Münster-Debüt und entführt nicht nur die Kinder, sondern gleich die ganze Familie auf den Bauernhof. Dort geht es bunt zu: Ein Mann, ein Kater, ein Huhn und ein Hahn – das Paradebeispiel der Patchwork-Familie ist geboren.

„Pettersson, ein Huhn braucht halt irgendwann auch mal ’nen Hahn an ihrer Seite“, fordert Huhn Fia und stellt damit das ganze Hofleben auf den Kopf. Der gutmütige Pettersson rettet Hahn Caruso vor dem Suppentopf und der ist alles andere als "so ’n alter Blechbüchsen-Hahn", sondern alles, was ein Hahn sein muss: jung, chic und cool. Das hat dem kleinen Kater Findus gerade noch gefehlt. Er versteht die Welt nicht mehr. Was zum Teufel ist mit seiner Hühnerschwester Fia los? Das junge Huhn ist sofort Feuer und Flamme für den neuen Hahn. Frech und selbstbewußt versucht sie ihn zu erobern.

Findus vermisst seine Spielgefährtin und leidet an schrecklicher Eifersucht. Die Kräherei, für Fia die Erfüllung ihrer Träume, kann der Kater erst recht nicht aushalten. Er findet kaum noch Schlaf und wünscht sich seine heile Welt wieder. Für ihn steht fest: Der Hahn muss weg. Während Caruso Fia den Kopf verdreht, schmiedet Findus einen geheimen Plan, um seinen Konkurrenten los zu werden. Doch die Geschichte nimmt eine ungeahnte  Wendung . . .

Eine liebenswerte Geschichte für Groß und Klein über Freundschaft, Eifersucht und Anerkennung!

Sven Nordqvist ist in Deutschland und seinem Heimatland Schweden einer der beliebtesten Kinderbuchautoren. Mit viel Liebe zum Detail erzählt und illustriert er seit 1984 die Alltagsgeschichten von Pettersson und Findus. Anhand von vielen kleinen Episoden, gewährt der Autor auf jeder Seite Einblicke in die versteckten Lebenswelten auf dem Hof, wo sich zum Beispiel die kleinen Wesen der Muckla tummeln. Nordqvist fertigte außerdem die Illustrationen zu den Kinderbüchern um die Kuh Mama Muh an und erhielt den schwedischen Astrid-Lindgren-Preis für sein Gesamtwerk. Im November 2007 wurde ihm für sein Bilderbuch Wo ist meine Schwester? der August-Strindberg-Preis verliehen.



Inszenierung | Silke Hagedorn
Ausstattung | Darko Petrovic

Mitwirkende | Florian Bender [Findus] | Heiko Grosche [Pettersson] | Sven Heiß [Caruso, der Hahn] | Saskia Boden [Fia, das Huhn] |

Premiere | Sonntag, 13. November 2011 | 15 Uhr
WBT_SAAL


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PRESSESTIMMEN

Das Stück von Silke Hagedorn überzeugt in der Gestaltung der Figuren ebenso wie durch das Bühnenbild. Mal will sich Findus eine Maschine bauen, um der beste Eismann der Welt zu sein, mal dreht Hahn Caruso an der Sonnenblumenuhr, um sich mehr Kräh-Zeit zu ermöglichen.

Florian Bender spielt dabei die Rolle des Katers Findus: In Katzenmanier schmiegt er sich an Pettersson an, lässt sich von Huhn Fia den Kopf kraulen oder dehnt genüsslich seine Glieder im Morgengrauen. Er ist die eigentliche Triebfeder des Stücks, denn als Fia sich in den Hahn verliebt, ist er so eifersüchtig, dass er ihm das Krähen verbieten will - und der Hahn, wenn auch nur scheinbar, die Flucht ergreift. Sven Heiß füllt die Rolle von Hahn Caruso ebenso überzeugend aus wie Saskia Boden die von Huhn Fia: Auf ihrem Kopf sitzt ein roter Gummihandschuh als Kamm, am Körper bauscht sich ein Federkleid und die Füße stecken in roten Pumps, mit denen sie ein ums andere Mal über die Bühne stolziert. […] Auch die Figur des Pettersson (Heiko Grosche) ist liebevoll arrangiert: Nachdem Findus den Hahn durch eine Lüge vom Hof vertrieben hat, erfindet der alte Mann kurzerhand einen „Kräh-Transformator“ […] Kleine und große Zuschauer spendeten reichlich Beifall.

Westfälische Nachrichten, 15.11.2011

 
 
„Mein Nachbar wollte eigentlich aus dem Hahn eine Suppe kochen.“ Mit diesen Worten eröffnet der etwas schrullige, aber liebevolle Pettersson – großartig gespielt von Heiko Grosche –  seinem Kater Findus, dass künftig ein Bewohner mehr auf dem Hof lebt: ein großer schwarzer Hahn. Doch was Huhn Fia (Saskia Boden) freut, wird für Findus zur Tortur bis, Pettersson eine Lösung findet ... Das Vier-Personenstück an Münsters Borchert-Theater setzt das Kinderbuch „Findus und der Hahn im Korb“ von Sven Nordqvist nicht nur um, sondern verabreicht ihm ein Update. […]. Eine tolle Leistung der Regisseurin Silke Hagedorn, die auch die Lieder geschrieben hat. Alle Darsteller überzeugten in der Premiere. Der Hahn, gespielt von Sven Heiß, trug einen bunt blinkenden Brustpanzer und hatte Federbesatz an den Schultern. Mit seinem Krähen stahl er der gefiederten Konkurrenz von Mecklenbeck bis Alverskirchen die Schau. Florian Bender lief tatsächlich wie ein Kater, leichtfüßig und geschmeidig.

Münstersche Zeitung, 14.11.2011

 
 
Es ist eine Geschichte über Freundschaft, Ehrlichkeit und Kompromissbereitschaft, die der schwedische Kinderbuchautor Sven Nordqvist erdacht und Silke Hagedorn liebevoll für das münstersche Theater bearbeitet hat. Ihre Inszenierung ist witzig und klug, mit netten Ideen gespickt und driftet nie in Albernheit ab. Fröhlich geht zu auf dem Hof von Bauer Pettersson (Heiko Grosche). Er ist ein gutmütiger Schluffen, der seinen urigen Filzschlapphut selbst im Bett nicht abnimmt. Auf der mit Heu ausgekleideten Bühne spielt Kater Findus (Florian Bender) fröhlich mit den Eiern von Huhn Fia (Saskia Boden) Golf. Alles also in bester Ordnung in der kleinen Patchwork-Familie. Bis Fia aufmüpfig wird. „Ich will keine Schokolade, ich will lieber einen Hahn“, singt sie kess nach einem alten Schlager und rockt dabei über die Bühne, dass der Kamm, ein roter Gummihandschuh, nur so wackelt. […] Natürlich wird der Kater eifersüchtig, als sich Caruso, ganz in Leder, und Fia, jetzt im kleinen Schwarzen, zu einem ersten flirterischen Kikeriki treffen.
 
Sven Heiß und Saskia Boden geben ein überzeugendes Pärchen. Auch Florian Bender als hinterlistiger, dann einsichtiger Kater scheint seine Rolle zu mögen. Zum Höhepunkt kommt die Truppe, wenn Caruso zum „Gesang“ ansetzt. […] Eine Lösung muss her. Ein Krähtransformator ist eine Idee, aber auch ein bisschen mehr Einsicht und Toleranz. Zeigefinger werden in dem Kinderstück nicht erhoben. Das braucht es auch nicht, denn es ist einfach, aber klug erzählt.

Die Glocke, 15.11.2011