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BORCHERT_LATE_NIGHT

DIE PROTOPLASTEN

GLÜCKLICHE TAGE
Ein Stück über Moral und Anstalt, über Hin und Zurück des Lebens.

CAR-Barett von und mit Heike Kortenkamp & Andrea Nicke.
[Uraufführung]

Das Ziel ist programmiert: Der Navigator weist den Weg: Zwei Mittvierzigerinnen, Angehörige einer überprivilegierten Nation (Deutschland) fahren für ein Wochenende auf Visionssuche. Im Forstbezirk Pfalzgrafenweiler im oberen Nagoldtal wollen sie herausfinden, welchen Sinn der Rest des Lebens in einem über 40jährigen weiblichen Körper haben könnte: Muß das letzte Drittel nur noch abgeatmet werden? Oder schlummert tief in ihnen eine Antwort, die lediglich vom Rauschen des Alltags übertönt wird? – Ein wahnwitziges Unternehmen, bei dem Erkenntnisse nur so an einem vorbeizischen.

Und dann fährt man auch noch volles Programm – über einen drüber, einmal vorwärts, einmal rückwärts und noch einmal vorwärts und dann hinterläßt die Megareifenabdrücke, so ein Mist. Welcher Hirni hat den denn da hingelegt, verdammt noch mal, sonne Schweinerei.

Heike Kortenkamp & Andrea Nicke haben in den vergangenen Jahren in zahlreichen WBT-Produktionen mitgewirkt wie Ein Bericht für eine Akademie, Das wird schon. Nie mehr lieben (Kortenkamp) oder Beggars Opera und Mütter (Nicke); gemeinsam haben sie nun das Kabarett-Duo DIE PROTOPLASTEN gegründet.






Regie |
Sabine Loew
Ausstattung |
Elke König

Mitwirkende |
Heike Kortenkamp | Andrea Nicke

Premiere A | Freitag, 24. November 2006
Premiere B |
Samstag, 25. November 2006
Beginn 23 Uhr
WBT_
MAGAZIN



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PRESSESTIMMEN

Rabenschwarzes Car-Barett. Im Wolfgang Borchert Theater gehen die „Protoplasten“ auf einen schrillen Selbsterfahrungstrip:

In ihrem brandneuen „Car-Barett“ legt sich der Humor in messerscharfe Kurven, und die Föhnwelle weht steif wie ein Brett im Fahrtwind. Heike Kortenkamp und Andrea Nicke sind wieder auf der Kleinkunstbühne vereint. In Münsters Wolfgang Borchert Theater haben die beiden Recklinghäuserinnen eine künstlerische Heimat gefunden. Mit anarchischem Humor und deftigen Sprüchen wird in der prallen Zwei-Frauen-Inszenierung am Lagerfeuer philosophiert, wird der Alltagsfrust unter den Tisch gesoffen, werden absurde Umfragen gestartet. […] Mit einer gehörigen Prise bodenständigen Revierkolorits möbeln Heike Kortenkamp und Andrea Nicke ihre rabenschwarze Nabelschau der modernen Frau kräftig auf. Für alle, die schon „Else wohin?“ toll fanden, ist diese „Car-Barett“ ein Muss.

WAZ, 19.12.2006


Wie Thelma und Louise auf Speed – CAR-Barett im WBT:

DER LAG DA SCHON. DER WAR SCHON TOT heißt das neue Stück in Münsters Wolfgang Borchert Theater (WBT). Am Freitag war um 23 Uhr Premiere, Auftakt einer neuen Late-Night-Reihe.

Das Publikum erlebt eine rabenschwarze Komödie, in deren Mittelpunkt das famose Bühnenbild von Elke König steht: ein Auto-Nachbau, in dem sich die beiden Schauspielerinnen Heike Kortenkamp und Andrea Nicke austoben, als wären sie die bekannten Filmfiguren Thelma und Louise auf der Überholspur des Lebens unterwegs.

Das CAR-Barett zu später Stunde könnte für ausgeschlafene Besucher schnell zum Kult werden: rasiermesserscharf sind die kabarettistischen Spitzen, todtraurig die melancholischen Momente und wahnsinnig die clownesken Einlagen (Regie: Sabine Loew). Ein Feuerwerk an exzentrischen Gags im allerbesten Road-Movie-Stil.

Münstersche Zeitung, 27.11.2006


Heike Kortenkamp ist K. und Andrea Nicke ist M. – zwei Frauen auf „Visionssuche“... In ihrem selbst geschriebenen Stück werden die PROTOPLASTEN zu Prototypen. Elke König betont diesen Ansatz mit ihrer Ausstattung wirkungsvoll... Köstlich ist das Spiel mit der Dynamik. Auf der Autobahn wehen die Papphaare nach hinten, außerhalb fallen Sie ins Lot und beim Rückwärtsfahren richten sie sich konsequent nach vorne. Verstärkt wird diese Richtungsänderung von diversen Motorgeräuschen, die Kortenkamp und Nicke zur Erheiterung des Publikums live produzieren. Das ist einer der Kniffe, mit denen Regisseurin Sabine Loew im Magazin des Borchert-Theaters wirkungsvoll ein Roadmovie inszeniert.

Westfälische Nachrichten, 27.11.2006


Zwei ungleiche Freundinnen, ein Wochenendtrip: Beide sind auf der Suche nach dem Sinn des Lebens. Das Ergebnis ist ein toter Mann. „Der lag da schon. Der war schon tot“, so die Entschuldigung und zugleich der Titel für das „Car-Barett“ der Protoplasten im Wolfgang Borchert Theater. Das Kabarett-Duo „Die Protoplasten“ zeigt überspitzt die vollkommene Desillusion. Man schmunzelt, lacht und grübelt. Das „Car- Barett“ in der neuen Late-Night-Reihe des Theaters ist sehenswert.

Die Glocke, 27.11.2006