EXTRAWURST
EXTRAWURST
Schauspiel in zwei Akten.
Premiere | Donnerstag, 28. November 2019 | 20 Uhr
Vorstellungsdauer | 1h50 | Eine Pause
Fotos © Klaus Lefebvre
Das Gegenteil von gut ist gut gemeint, wenn die Frage aufkommt, wie wir zusammenleben möchten.
Die Zuschauer sind als Vereinsmitglieder direkter Teil des Geschehens und erleben mit, wie sich eine Gesellschaft komplett zerlegen kann. Ebenso respektlos wie komisch stoßen Atheisten und Gläubige, Deutsche und Türken, "Gutmenschen" und Hardliner frontal aufeinander. Und das in einer schnellen, hochpointierten und sehr aktuellen Komödie. EXTRAWURST erlebt in der Saison 2019/20 seine Uraufführung und wird gleichzeitig an mehr als zehn deutschsprachigen Theatern gespielt.
Inszenierung | Monika Hess-Zanger
Bühne & Kostüme | Elke König
Mit | Florian Bender | Rosana Cleve | Markus Hennes | Johannes Langer | Jürgen Lorenzen
Grundsatzkonflikte am Grill entzündet
Ein Porträt von Jürgen Lorenzen hängt gleich beim Eingang und weist ihn als Dr. Heribert Bräsemann aus, Vorsitzender eines Tennisvereins in der norddeutschen Provinz. Und als solcher steht er dann auch auf der Bühne und begrüßt das Publikum zur großen Mitgliederversammlung. Ein neuer Grill soll angeschafft werden, und Matthias Scholz, sein beflissener Stellvertreter, zeigt Bilder diverser Modelle. Allerfeinstes Vereinsleben – bis jemand zu bedenken gibt, dass man eigentlich zwei Grills bräuchte, weil die Würste von Erol, dem einzigen türkischen Mitglied, nicht zusammen mit Schweinefleisch auf demselben Rost liegen dürfen. Und dann beginnen die Dinge aus dem Ruder zu laufen.
Das Stück EXTRAWURST, das am Donnerstag im Borchert-Theater Premiere hatte, ist ein höchst amüsantes, bei allem Witz aber auch ernsthaftes Theaterstück über kulturelle Toleranz, Political Correctness, Religion, Gleichberechtigung und noch einiges mehr. Denn aus der zunächst rein praktischen Frage nach einem zweiten Grill wird im Lauf der zweistündigen Aufführung eine Grundsatzdiskussion, bei der unterschiedliche Weltanschauungen aufeinanderprallen.
Die Autoren Dietmar Jacobs und Moritz Netenjakob kommen aus der Kabarett- und Comedy-Szene. Das merkt man am Anfang ein bisschen. Aber schnell kriegen sie die Kurve von der Kleinkunst zu einem Theaterstück, das die Mechanismen aufdeckt, an denen das, was man Streitkultur nennt, immer wieder scheitert. Unausweichlich entwickelt sich der Konflikt, bis am Ende jedes Wort, das nur irgendwie falsch verstanden werden kann, vom Gegenüber auch falsch verstanden wird.
Dass das Borchert-Theater intelligente Konversationskomödien punktgenau auf die Bühne zu bringen versteht, hat es immer wieder bewiesen. Monika Hess-Zangers Inszenierung macht da keine Ausnahme. Zumal sie auf ein bewährtes Ensemble zurückgreifen kann. Mit Jürgen Lorenzen als Vorsitzender und Florian Bender als Stellvertreter sind zwei heimliche Konkurrenten am Start. Bei Rosana Cleve und Johannes Langer als Melanie und Torsten Pfaff kommen mit dem Streit um den Grill verborgene Ehezwistigkeiten zum Ausbruch, während Markus Hennes seine Rolle als türkisches Vereinsmitglied mit einer interessanten, weil schwer einzuordnenden Nonchalance ausstattet.
Westfälische Nachrichten, 29.11.2019
Vom Grill und seiner hochexplosiven Wirkung
Ein Grill soll es sein - ein neuer für die Vereinsfeste des Tennis-Clubs. Für die Zusammenkünfte, bei denen die Mitglieder in Eintracht schöne Stunden verbringen können. Und weil man es halt gern möchte, soll es einer von diesen Luxusmaschinen sein, die landauf landab die Gärten bevölkern. Den Ankauf soll die Mitgliederversammlung mal eben durchwinken, wenn es nach dem Willen des eher autokratisch agierenden Vorsitzenden geht. Geht es in diesem Falle aber nicht. Denn ein Vereinsmitglied ist türkischstämmig. Braucht es für ihn einen zweiten Grill, da er nicht essen darf, was mit Schweinefleisch in Berührung gekommen ist?
Diese Frage ist dazu angetan, nicht nur die Mitgliederversammlung zu sprengen, sondern auch die ganze Bandbreite sämtlicher Vorurteile zum Thema Migration durchzudeklinieren. Das beweisen Dietmar Jacobs und Moritz Netenjakob in ihrem Stück EXTRAWURST. Im erdachten Vereinskosmos begegnen sie uns alle, die uns auch im täglichen Leben über den Weg laufen: der Neue Rechte, der ja bloß über Patriotismus sprechen will, genauso wie der linke Multi-Kulti und der Migrant der zweiten Generation, der sich beklagt über eine zu lasche Einwanderungspolitik.
Für eine hochexplosive Versuchsanordnung haben die Autoren also gesorgt und auch für die Streichhölzer. Da wird reichlich gezündelt in zwei Mal fünfundvierzig Minuten und im Premierenpublikum bleibt kein Auge trocken. Da macht es dann auch (fast) nichts, wenn bisweilen einige Momente der Ruhe im Pointengewitter gefehlt haben, die dem Stück gut getan hätten.
Monika Hess-Zanger inszeniert das schnelle Spiel um verbalen Aufschlag und Return. Präzise stellt sie Antipoden zueinander, deutet Beziehungen an und zieht das Publikum als Bestandteil der Mitgliederversammlung mitten ins Geschehen hinein. Auf Elke Königs Bühne wird das aufgebaute Buffet eine ganze Weile warten müssen, bevor es vertilgt wird.
Vom großartig agierenden Ensemble wird dieser Abend getragen. Jürgen Lorenzen ist der Vereinsvorsitzende. Eigentlich ist er mit allen Geschäftsordnungs-Wassern gewaschen, muss nun aber erleben, wie alle Tricks versagen. Lorenzen transportiertungläubiges Staunen darüber, gepaart mit einer sehr hohen Meinung von sich selbst - herrlich!
Sein Stellvertreter ist Florian Bender, der Grillbeauftrage. Eigentlich nur Handlanger, entfaltet Bender das ungeheure Selbstbewusstsein eines Rechten. Mit Emphase behauptet er, dass seine Meinung vom „Fremden“ unterdrückt würde.
Markus Hennes ist der türkischstämmige Tennisfreund Erol, als guter Spieler benötigt und als Aushängeschild für Offenheit. Johannes Langer als Torsten und Rosana Cleve als Ehepaar wollen es allen Recht machen. Sie ist Erols Doppel-Partnerin, er einfach ein aufgeklärter, toleranter Zeitgenosse. Doch auch in den Beiden gären vorgefertigte Meinungen. Außerdem wirkt die Eifersucht wie ein Spaltpilz.
Dem Premierenpublikum gefällt die Mischung dieses Abends bestens. Und so konnten Regieteam, Ensemble und die anwesenden Autoren in Beifall geradezu baden.
Schlag auf Schlag
Es wirkt wie der Schmetterball eines Roger Federer: Punktgenau, blitzschnell und mitunter schmerzhaft hart wird unser Zeitgeist attackiert. EXTRAWURST von Dietmar Jacobs und Moritz Netenjakob ist eine brillante, gescheite Satire in zwei Akten, die mit wohlgesetzten Pointen unsere aktuelle Streitkultur, die Respektlosigkeit und Intoleranz gegenüber Migranten, Homosexuellen, Veganern und anderen aufs Korn nimmt.
Es ist ein großer Spaß mit so viel Hintersinn, dass einem zwischendurch schon mal das Lachen vergeht. Das ein oder andere Mal kann man sich im Kugelhagel des verbalen Schlagabtausches durchaus ertappt fühlen, denn selbst als bekennender Gutmensch kommt man um ein paar Vorurteile offenbar nicht herum. Das Stück EXTRAWURST hatte am vergangenen Donnerstag im Wolfgang Borchert Theater seine Premiere.
Als Zuschauer sitzen wir inmitten der Mitgliederversammlung des örtlichen Tennisvereins. Eigentlich läuft alles ab wie immer. Die Tagesordnung ist fast abgearbeitet. Im Hintergrund wartet das Büffet. Es braucht nur noch eröffnet zu werden, damit alle nach vorne stürzen dürfen, um sich am üppig gedeckten Tisch zu bedienen.
Der neue Vereinsvorsitzende ist auch der alte: Dr. Heribert Bräsemann (klasse gespielt von Jürgen Lorenzen). Jovial und erfahren und ein bisschen autokratisch hat er die Versammlung geleitet und möchte nun endlich zum Ende kommen, um mit großer Geste zum Essenfassen einzuladen. Doch unter dem nun aufgerufenen Punkt „Sonstiges“ wittert Matthias Scholz, der stellvertretende Vorsitzende, seine große Stunde. Vom Ehrgeiz überwältigt stellt Scholz (von Florian Bender perfekt bis zur Perfidie ausgefüllt) den neuanzuschaffenden Grillmaster vor, der zwar extrem teuer ist, aber endlich die beim Sommerfest zu beklagenden „Wurst-Peaks“ durch eine ausladene Grillfläche zu meistern verspricht.
Alles könnte so schön sein. Als Vereinsmitglieder sind wir, die Zuschauer, sogar bereit, das Grillmonster abzuwinken. Da erscheint Melanie Pfaff auf der Szene, die nach ihrem Doppel mit dem Vereinskollegen Erol Oturan (ein türkisch-stämmiger Deutscher, super assimiliert und klasse gespielt von Markus Hennes) ein bisschen erschöpft ist, ein Bier nach dem anderen in sich hineinschüttet und plötzlich als prinzipientreuer Gerechtigkeitsengel auftritt. Melanies (hinreißend, spitz und vorwitzig gespielt von Rosana Cleve) Frage, ob es nicht eine Form des Respektes gefordert sei, nachdem man für den „Türken“ einen eigenen Grill bereitstellen sollte, da Muslime zwar auch grillen, aber aus Gründen ihres Glaubens ihre Würste niemals auf einem Grill braten dürfen, auf dem einmal Schweinswürste gegart worden sind. Erol winkt ab. Er möchte keine „Extrawurst“ gebraten bekommen, aber die Grundsätzlichkeit der aufgeworfenen Frage wirkt mit einem Mal so beruhigend und besänftigend wie die sprühende Lunte an einem Pulverfass.
Ehe sich die Mitglieder versehen, befinden sie sich in eine heillose Grundsatzdiskussion über Toleranz und Respekt, über Religion und die Anforderungen einer deutschen Leitkultur verstrickt, aus der es kein Entrinnen mehr gibt. Und noch bevor die Frage geklärt werden kann, wie viele Freiräume man einer Minderheit einräumen muss, zerlegt der Club sich kurzerhand selbst.
Da fliegen die pointierten und schiefen Vergleiche, Argumente, Meinungen und allerlei blödsinnige Ansichten durch die Luft, so dass sich ein jeder verurteilt und beschämt, verletzt und verwundet fühlen kann. Unter der ziemlich dünnen Oberfläche brechen gängige Vorurteile hervor wie die Keime aus einer Eiterblase. Autoritäre, populistische und rechte Positionen bekommen die Oberhand. Scholz entpuppt sich als Anhänger der AfD und übernimmt als „Führer“ das Regiment, bis auch er aufgeben muss.
Und dann ist da auch noch Torsten Pfaff (toll gespielt von Johannes Langer), der sich nichts von dem religiösen Eifer und dem aufbrechenden Glaubenskrieg zwischen Christen, Muslimen und Juden anziehen will, weil er als Atheist an rein gar nichts glaubt, jeden Gott für eine dumme Einbildung hält und sich am liebsten sowieso aus allem heraushält. Allerdings kann auch er nicht mehr an sich halten als seine Eifersucht gegenüber dem „Türken“ aufbricht, der offenbar nach einem erfolgreichen Tennismatch „minutenlang“ seine Frau umarmt haben soll. Der “Videobeweis” offenbart allerdings, dass diese ehebrecherische Umarmung maximal drei Sekunden lang gewesen ist.
Wie schon des Öfteren hat Intendant Meinhard Zanger einmal wieder ein gutes Näschen für aktuelle, zeitkritische Stücke bewiesen. Das Stück rührt offenbar an einem wunden Punkt und schafft es neben seinem Unterhaltungswert auch im Oberstübchen der Zuschauer ein bisschen Unordnung zu schaffen. Gut so. „Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker!“ Diskutieren hilft.
Dietmar Jacobs und Moritz Netenjakob sind erfahrene Autoren und haben spätestens mit „Stromberg“ bewiesen, dass sie preiswürdige, unterhaltsame und hintergründige Vorlagen liefern können. EXTRAWURST bietet in der großartigen Inszenierung von Monika Hess-Zanger einen unterhaltsamen Abend, der einem reichlich Stoff für angeregte Gespräche gibt, denn so ganz einfach und lupenrein ist es nicht um unsere Diskussionskultur bestellt.
Spiel, Satz und Sieg für WBT
Eigentlich ist es nur eine Formsache: Die Mitgliederversammlung eines Tennisclubs soll über die Anschaffung eines neuen Grills abstimmen. Normalerweise kein Problem – gäbe es nicht den Vorschlag, zusätzlich einen zweiten Grill für das einzige türkische Mitglied des Clubs zu finanzieren. Denn gläubige Muslime dürfen ihre Grillwürste bekanntlich nicht auf einen Rost mit Schweinefleisch legen. Oder kann das türkische Mitglied dann nicht einfach den alten Grill für seine Halal-Wurst benutzen?
Was als Abstimmung über einen neuen Grill fürs Sommerfest im Tennisverein beginnt, läuft sagenhaft schnell aus dem Ruder und zeigt, auf welch dünnem Eis der bürgerlich-gesellschaftliche Zusammenhalt steht. Der Zuschauer erlebt in rasantem Tempo das komplette Spektrum der politischen Toleranzdebatte: Der radikal rechte Populist trifft auf den vermeintlichen Gutmenschen, der sich gleichzeitig als Zyniker entpuppt, Gläubiger auf Atheist, linksliberale Ansichten auf political correctness.
Man spürt in jeder Minute die spitze Feder der "Stromberg"-Autoren Dietmar Jacobs und Moritz Netenjakob, die ihre Dialoge für EXTRAWURST offensichtlich aus dem prallen Leben aufgeschnappt haben. Dabei decken sie die ganze Bandbreite des Humors ab: Fans des plumpen Schenkelklopfers und Holzhammers kommen ebenso auf ihre Kosten wie Freunde des sehr feinen Floretts.
Dem WBT-Ensemble gelingt quasi auf einer zweiten Ebene, eine geradezu überwältigend echte Darstellung des typischen Provinz-Vereinslebens. Die Zuschauer sind als Vereinsmitglieder direkter Teil des Geschehens, wenn etwa Florian Bender als Matthias Scholz, 2. Vorsitzender, verzweifelt versucht, seine mühsam erstellte Powerpoint-Präsentation mit tanzenden Zahlen und Tortendiagrammen zu präsentieren, dabei aber von Jürgen Lorenzen als Vorsitzendem Dr. Heribert Bräsemann elegant ausgebremst wird.
Markus Hennes als türkischer Anwalt Erol zeigt, dass er am Ende auch nicht viel von politisch korrektem Diskurs hält. Rosana Cleve pocht als seine trinkfeste Doppelpartnerin Melanie auf grundsätzliche Gleichbehandlung aller, während ihr Mann Torsten (Johannes Langer) seine Toleranz zunächst noch wie eine Monstranz vor sich herträgt, bis auch er sich abfällig gegenüber Religionen äußert und an der Eifersucht auf den türkischen Doppel-Partner seiner Frau fast zerbricht.
Das Stück schert sich wenig um politisch korrekten Bühnensound und wird so zu einem guten Indikator für unsere Diskussionskultur. Die Argumente sind schnell ausgetauscht. Dennoch gelingt es dem Ensemble in der starken Inszenierung von Monika Hess-Zanger, die Protagonisten nie als Karikaturen zu zeichnen, man erlebt echte, glaubhafte Figuren. Ein unterhaltsamer Theater-Abend mit einem aktuellen, brisanten und auch riskanten Klang auf der Bühne.
Dein Münster, 3.12.2019
Bissiger Kampf am Würstchen-Grill um "deutsche Grillkultur"
Dass sich ein solcher Schlagabtausch unter zivilisierten Menschen an einem Grill entzündet, ist der eigentliche Coup der Autoren Dietmar Jacobs und Moritz Netenjakob. Denn dem Grill wohnt bekanntlich das genetische Erbe des Urmenschen inne, wer am Grill steht, der hat das Sagen. Und so fliegen einem in der Satire EXTRAWURST die Wort nur so um die Ohren – wie Tennisbälle, denn das Stück, das Monika Hess-Zanger am Wolfgang Borchert Theater in Münster inszeniert, spielt mitten in der Gesellschaft, im Tennisclub Legenheide.
Dort hat der Vorstand zur Mitgliederversammlung aufgerufen. Die Mitglieder, also die Zuschauer, warten nur noch darauf, sich auf das auf der Bühne aufgebaute Büffet zu stürzen – also noch ein kleiner, letzter Programmpunkt aufgerufen wird: der XQ 3010, der hochmoderne Grill, der angeschafft werden soll und der 50 Würstchen auf einmal Platz bietet. Nur welche sollen das sein?
Was folgt, ist ein irres Ringen und Feilschen um politische Korrektheit in allen Lebenslagen. Ausgehend von der Frage: Auf welchem Grill grillen wir eigentlich das Halal-Würstchen für den einzigen „Türken“ im Verein? Soll der Vereinspräsident (Jürgen Lorenzen als herrlich eingebildeter Gockel) seinen alten vom Dach zu holen? Und braucht es einen dritten für Vegetarier? Wie viele Rechte müssen der Minderheit eingeräumt werden? Also: Wie steht es am Grill mit der „deutschen Leitkultur“?
Alle nur erdenklichen Argumente und Beleidigungen prallen in rasendem Tempo und witzigen Dialogen aufeinander. Jeder glaubt, was zur Diskussion beisteuern zu müssen, jeder hat etwas zu sagen, niemand zieht die Reißleine. Rechte Ansichten tauchen auf: „Das ist nach außen so, als hätten die Türken den Club übernommen“, schimpft irgendwann der Vize-Vorsitzende (Florian Bender), der dem „Türken“ Erol (Markus Hennes) Schweinefleisch großzügig erlaubt. Erol zieht am Ende seinerseits mächtig über die nach Deutschland geholten „Dorftürken“ her – bis sich der Vorstand zerlegt hat und sieglos vom Feld schleicht. Wenn es kein Tennis-Club wäre, könnte man glatt meinen, an einer Parteisitzung teilgenommen zu haben. Eine herrliche Groteske.
Die Glocke, 30.11.2019
EXTRAWURST ist auch als eBook erschienen. Hier können Sie es bestellen.